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Praxisinformatik

Praxisinformatik

Im Bereich Praxisinformatik erarbeitet die FMH Handlungsempfehlungen und Hilfestellungen für Ihre Mitglieder. Sie unterstützt die Digitalisierung von Arztpraxen, damit administrative und medizinische Prozesse effizienter gestaltet werden können.

Die FMH unterstützt ihre Mitglieder insbesondere in folgenden Gebieten:

  • Informationsaustausch
  • Wissensmanagement
  • Prozesssteuerung und -optimierung

Bezüglich Informationsaustausch unterstützt die FMH Standards für die Interoperabilität von Praxissoftwaresystemen, die einerseits einen Systemwechsel und andererseits eine zielgerichtete Kommunikation zwischen den Leistungserbringern ermöglicht. Die FMH beteiligt sich aktiv in Standardisierungsgremien, um die Interessen der Ärzteschaft zu vertreten. Sie erarbeitet Empfehlungen für Industrie und Politik.

Im Bereich Wissensmanagement erstellt die FMH Publikationen und führt Informationsanlässe und Schulungen durch. Sie erarbeitet unter anderem Empfehlungen und Richtlinien zu Datenschutz und Datensicherheit in der Arztpraxis, zum Verhalten in sozialen Netzwerken, zum elektronischen Patientendossier und zu telemedizinischen Anwendungen.

Auf dem Gebiet der Prozesssteuerung und -optimierung unterstützt die FMH ihre Mitglieder bei der digitalen Transformation ihrer Arztpraxis. Dabei gilt es, elektronische Daten so zu verknüpfen, dass ein Mehrwert entsteht. Die FMH untersucht die Vor- und Nachteile verschiedener Systemeund erarbeitet Empfehlungen für deren Implementierung in der Arztpraxis.

Forum Praxisinformatik

Die FMH und der Verband der Software Entwicklungsfirmen VSFM haben an der IFAS 2018 ein gemeinsames «Forum Praxisinformatik» mit dem Fokus auf aktuelle Themen wie Dokumentation, Datenaustausch und Datensicherheit durchgeführt. Wie stark kann die Digitalisierung den administrativen Aufwand reduzieren? Und was muss dabei beachtet werden?

Untenstehend finden Sie die Präsentationen.

Navigator Praxisinformatik

Der «Navigator Praxisinformatik» beschreibt verschiedene mögliche Kernprozesse einer Arztpraxis anhand von grafischen Darstellungen. Die Prozessbeschreibungen können dabei unterschiedlich genutzt werden, insbesondere

  • zu Ausbildungszwecken (Ärzteschaft, medizinische Praxisassistenz, Industrie),
  • seitens der Ärzteschaft, um ihre eigenen Abläufe zu reflektieren und dadurch allfälliges Verbesserungspotential festzustellen,
  • für die Erarbeitung von neuen FMH-Projekten im Kontext der digitalen Transformation, da damit zwischen FMH und Industrie ein gemeinsames Verständnis von den Kern-prozessen einer Arztpraxis geschaffen werden kann.

Bedienung des «Navigator Praxisinformatik»

Klicken Sie auf den Link «Navigator Praxisinformatik». Sie starten damit den Navigator Praxisinformatik und haben nun die Möglichkeit, verschiedene Kernprozesse auszuwählen (Patientenaufnahme, Disposition, Behandlung, Debitoren). So gelangen Sie in eine detaillierte Ansicht der einzelnen Prozessschritte. Eine Navigationsleiste (am oberen Seitenrand) zeigt Ihnen an, in welchem Prozess Sie sich befinden. Weiter können Sie mit der Navigationsleiste auf den vorherigen Prozess zurückwechseln («zurück») und den aktuell dargestellten Prozess im PDF-Format speichern («Download pdf»). Über einen Klick auf die gelben Schaltflächen gelangen Sie jeweils zu weiteren Subprozessen. Bei Prozessen, die aufgrund ihres Umfangs nicht auf einer einzigen Seite angezeigt werden, können Sie über die Pfeilsymbole am rechten bzw. linken Bildschirmrand vorwärts und zurück navigieren.

Der «Navigator Praxisinformatik» liegt vorerst nur in einer deutschen Version vor. Wir sind bemüht, schnellstmöglich die französische Version zur Verfügung zu stellen.

Grossstörung von Internet- und Telefonanbieter – wie können Praxen sich schützen?

Im Januar 2018 waren verschiedenste FMH-Mitglieder teilweise wiederholt von einer Grossstörung von Swisscom betroffen. Arztpraxen waren nicht mehr in der Lage, Telefonate entgegen zu nehmen. Die Notfallversorgung konnte nicht mehr sichergestellt werden und die Erfüllung des Versorgungsauftrages der Ärztinnen und Ärzte war somit gefährdet. Wegen der Komplexität der digitalen Kommunikationsdienstleistungen ist auch in Zukunft, unabhängig vom gewählten Anbieter, mit Störungen zu rechnen. 

Um Telefonie und Internetzugang besser gegen Störungen zu sichern, bieten sich die folgenden Möglichkeiten an: 

Internet oder Connection Backup

Bei dieser Lösung wird ein Router verwendet, welcher im Falle einer Netzwerkstörung, die Verbindung automatisch über das Mobilfunknetz (4G-Stick mit SIM-Karte) herstellt. Voraussetzung ist, dass der Telekommunikationsanbieter die Option Internet oder ein Connection Backup im Abonnement anbietet. Diese ist in der Regel kostenpflichtig.

Die folgende Abbildung zeigt eine Konfiguration mit einem «Internet Backup»-Stick und einem USB Extender. Mithilfe des Extenders mit geeigneter Kabellänge kann der 4G-Stick so positioniert werden, so dass mobiler Empfang von genügender Qualität erreicht wird.

Internet Backup

Ruferweiterung über Mobilfunktelefon

Als einfachste Lösung besteht die Möglichkeit der Rufweiterleitung auf ein Mobilfunktelefon, die vorgängig beim Anbieter konfiguriert wird. Diese Variante eignet sich nicht für hochfrequentierte Praxen.

Cloud-Dienst-Verträge

In der Arztpraxis werden vermehrt Patientendaten sowie sonstige Daten, wie zum Beispiel Instant Messaging, Audio- oder Video-Streams, in Cloud-basierte Systeme ausgelagert. Dies hat für die Arztpraxis den Vorteil, dass Kosten für Anschaffung, Betrieb und Unterhalt der eigenen Infrastruktur zu einem grossen Teil entfallen. Andererseits müssen im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Patientendaten Anforderungen an den Datenschutz, an die Datensicherheit, an das Arzt- und Patientengeheimnis sowie an das Dateneigentum erfüllt sein. Auch die Herausgabe von Daten muss geregelt werden.

Die FMH hat in diesem Sinne Mindestvorgaben für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Abschluss von Cloud-Dienst-Verträgen erarbeitet. Ärztinnen und Ärzte sowie Praxisgemeinschaften, welche künftig ihre Fachanwendungen aus der Cloud beziehen, sind gut beraten, sich in den Vertragsverhandlungen mit den Anbietern auf diese von der FMH als Standardvorgaben entwickelten Mindestanforderungen abzustützen.

 

Reinhold Sojer zu Cloud-Diensten

 

Technische und organisatorische Anforderungen an Cloud-Dienste

Zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit bei der Bearbeitung von Patientendaten in der Cloud wurden die nachfolgenden technischen und organisatorischen Anforderungen an Cloud-Dienste erarbeitet. Ziel dieser Anforderungen ist es, Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung von Cloud-Diensten zu reduzieren und die Anwendung der Cloud für Ärztinnen und Ärzte sicher zu gestalten.

Generell sind die vorliegenden Anforderungen für jegliche cloudbasierten Systeme formuliert, in denen besonders schützenswerte Daten bearbeitet werden. Es ist also bei der Verwendung von jedem über die aufgeführten Praxisapplikationen hinausgehenden Cloud-Dienst zu prüfen, ob dieser Dienst Patientendaten speichert. Sofern der Dienst nur Personendaten ohne erhöhten Schutzbedarf enthält, sind die Anforderungen entsprechend geringer.

Praxis der Zukunft

Wie sieht die «Praxis der Zukunft» aus?

Wie stellen Sie sich die idealtypische Arztpraxis in 10 Jahren vor? Diese Frage diskutierten Ärztinnen und Ärzte sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Patientenorganisationen in einem zweitägigen Workshop Ende September 2019. Ausgehend von gesammelten Aussagen, Zahlen, Fakten und Trends in den Bereichen Mensch, Business, Technologie und Politik konnten die wichtigsten Handlungsfelder aufgezeigt werden. Anhand der von der FMH erarbeiteten Prozessdiagramme wurden Szenarien und erste Lösungsansätze für eine digitale Arztpraxis konkretisiert.

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