Die Krankenversicherungsdaten werden bereits nach circa sechs bis acht Wochen nach Quartalsende im Monitoring der der Krankenversicherungs-Kostenentwicklung (MOKKE) publiziert und damit etwas früher als diejenigen aus der ärzteeigenen Datensammlung, welche jeweils nach drei Monaten nach Abrechnungsdatum vorliegen. Nach dieser Zeit schwanken die Zahlen erfahrungsgemäss am wenigsten.

Die Gesundheitskosten insgesamt stiegen im dritten Quartal um 3.6% im Vergleich zum Vorjahr. Die Kosten für ambulante ärztliche Leistungen sind leicht rückläufig, wobei hier ein Wegfall der delegierten Psychotherapie im TARMED zu berücksichtigen ist. Die delegierte Psychotherapie berücksichtigt, sind die TARMED-Kosten pro Patient gesamthaft stabil.

Die MOKKE-Daten bestätigen die Abschwächung des Wachstums im Vergleich zum Rekordjahr 2022. Die Patientenzahlen nehmen zwar weiterhin zu (4% Zuwachs im Vergleich zur Vorjahresperiode), die Zunahme der Nachfrage scheint sich aktuell aber auf hohem Niveau zu stabilisieren.

Die Kosten in MOKKE werden in Kosten pro versicherte Person angegeben. Das heisst, wenn mehr versicherte Personen eine medizinische Praxis aufsuchen und so zu Patientinnen bzw. Patienten werden, zeigt sich dies unter anderem in höheren Kosten pro versicherte Person, auch bei unveränderten Kosten pro Patientin/Patient.

Diese genaue Differenzierung ist immer relevant, vor allem wenn es gilt, Kostenentwicklungen zu beurteilen und mögliche Massnahmen daraus zu entwickeln. Eine aktuelle Studie der ZHAW konstatiert beispielsweise steigende Kosten pro Patientin/Patient. Die Studie kann allerdings keine Aussage zu praxisambulanten TARMED-Kosten machen, da unter anderem stationäre und ambulante Fälle, verschiedene Gesetze und sämtliche Leistungserbringer eingeflossen sind und in der Studie keine Angaben gemacht werden, welche Bereiche aus welchen Gründen teurer oder günstiger geworden sind.