Wir haben ein aktives einfaches elektronisches Pharmakovigilanz-System bei hospitalisierten Patienten entwickelt, getestet und erfolgreich in der täglichen Arbeit unseres Zentrums eingeführt und damit einen relevanten Beitrag zur Reduktion des underreportings - die Hauptschwäche weltweit der Spontanmeldesysteme, das bis auf 94% geschätzt wird - bzw. besseren Erfassung/Überwachung der unerwünschten Arzneimittelwirkungen in der Region, geleistet. Swissmedic hat diese Entwicklung positiv beurteilt.
Pharmakovigilanz bzw. Arzneimittelüberwachung und Arzneimittelsicherheit
Unbeschränkt, da wir das Projekt erfolgreich in der täglichen Arbeit unseres Zentrums eingeführt haben.
Es ist ein interdisziplinäres Projekt: an der Entwicklung waren hauptsächlich ein Arzt, ein Medizinstudent, eine Pharmazeutin und ein Medizininformatiker beteiligt. In der täglichen Anwendung des Systems an unserer Institution sind v.a. Ärzte und Apotheker involviert, aber letztendlich hat das System eine Relevanz für alle medizinischen Fachpersonen und auch für die Allgemeinbevölkerung.
In diesem Projekt haben wir ein elektronisches System entwickelt und validiert, das eine aktive elektronische Überwachung der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) bei hospitalisierten Patienten erlaubt. Das System ist sehr einfach in der Anwendung, ist leicht programmierbar und bietet deswegen eine einfache Möglichkeit, die durch Ärzte als UAW bzw. als UAW-verdächtige identifizierte und entsprechend im Klinikinformationssystem eingetragenen medizinischen Ereignisse zu erfassen. Diese sehr wertvollen Informationen – die auch neue oder ungenügend bekannte UAW betreffen können – gehen verloren, solange sie nicht durch innovative Systeme erfasst werden. Damit kann man das Problem des underreporting, die Hauptschwäche des Spontanmeldesystems, wirksam entgegenwirken und entsprechend die Effizienz der Pharmacovigilanz und demzufolge die Arzneimittelsicherheit erhöhen.
Die Einfachheit des Systems ist von grossem Vorteil und gibt dem Tool eine grosse Flexibilität: die Anpassung der Suchkriterien erfolgt in wenigen Minuten und erlaubt, den Pool der ausgewählten Ausdrücke fortwährend zu aktualisieren. In der Tat überarbeiten wir regelmässig unsere Trigger-Tool Liste und fügen neue durch die behandelnden Ärzte benützte Ausdrücke ein. Diese neuen Ausdrücke bilden i.d.R. eine sehr spezifische Auswahl, die die Sensitivität und Spezifität des Programmes vermutlich weiter verbessert.
Nach diesem Projekt wurde das System erfolgreich in der täglichen Arbeit unseres regionalen Pharmakovigilanz-Zentrums eingeführt und liefert jetzt einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des underreportings und damit zur besseren Erfassung und Überwachung der UAW in der Region. Swissmedic hat diese Entwicklung als sehr positiv beurteilt. Nach Anpassung des Trigger-Tools an die anderen Sprachregionen der Schweiz könnten auch die anderen regionalen Pharmakovigilanz-Zentren des Landes das System verwenden und damit von dieser Innovation profitieren. Das könnte auf nationalem Niveau das Problem des underreportings beträchtlich reduzieren und damit zur weiteren Erhöhung der Arzneimittelsicherheit in der Schweiz beitragen.
Institution
Ente Ospedaliero Cantonale, Institut für Pharmakologische
Wissenschaften der Italienischen Schweiz
Via Tesserete 46
6900 Lugano
Kontaktperson
PD Dr. Alessandro Ceschi, M.D., FEAPCCT
E-Mail
[email protected]
Tel.
+41 (0)91 811 68 63
Website
www.eoc.ch
Weitere Informationen
FMH Board certified Clinical Pharmacology and Toxicology
FMH Board certified General Internal Medicine
Medical and Scientific Director, Institute of Pharmacological Sciences of
Head, Division of Clinical Pharmacology and Toxicology
President, Drug and Therapeutics Committee
Ente Ospedaliero Cantonale, Lugano, Switzerland
Consultant, Dept. Clinical Pharmacology and Toxicology,